Im Lebensverlauf ändert sich die Spannung und Elastizität der Haut. Im Gesicht nimmt zusätzlich das Volumen im oberen und mittleren Gesichtsdrittel ab, während im unteren Gesichtsdrittel die Unterkieferkontur verloren geht und sich Hängebäckchen ausbilden. Das Facelift ist die plastisch-ästhetische Operation zur Harmonisierung des Gesichtsausdrucks und Wiedererlangung von Jugendlichkeit. Zum Facelift gehören unterschiedliche chirurgische Maßnahmen, zunehmend auch nicht-chirurgische, die alle dem Einzelfall angepasst werden müssen. Das Facelift ist keine Standard-Operation, sondern ein individuelles Op-Menü.
Das Facelift produziert eine Verjüngung des Gesichts und des Halses ohne die optische Persönlichkeit des Patienten zu verändern. Um ein harmonisches Ergebnis zu erreichen, sollte, wenn nicht schon geschehen, eine Lidstraffung an Ober- und Unterlidern in gleicher Sitzung durchgeführt werden.
Im Laufe eines Lebens kommt es zu typische Veränderungen des Gesichtes,die überwiegend die Weichteile betreffen, also z.B. ein durch das Nachlassen der Hautelastizität hervorgerufener Längenüberschuss, der mit Faltenbildung und Verwischung der Konturen einhergeht. Zusätzlich kommt es zu einem Nachlassen des Muskeltonus und einem Absinken des Wangenfettpfropes. Im Ergebnis entsteht der Eindruck eines längeren, mehr rechteckigen Gesichtes, das allgemein mit einem müden, weniger dynamischen und weniger kraftvollen Menschen assoziiert wird. Angewohnheiten wie z.B. das Rauchen, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel oder Krankheiten können diese Prozesse erheblich beschleunigen. In unserer heutigen Gesellschaft ist es medizinisch immer länger möglich körperlich leistungsfähig und fit zu bleiben. Dadurch geht die Schere zwischen unserem Erscheinungsbild und unseren Lebensanforderungen immer weiter auseinander. Viele Studien haben gezeigt, dass es eine deutliche Korrelation zwischen jugendlich dynamischen Aussehen und sowohl beruflichem als auch privaten Erfolg besteht. Auch wenn man sich nicht von gesellschaftlichen Normen abhängig machen sollte, so gibt es andererseits auch kaum eine Möglichkeit diese Zusammenhänge zu ignorieren. So gibt es für jeden Menschen eine individuelle Antwort auf die Frage wieviel oder wie wenig Intervention für sein eigenes Gefühl "richtig " ist.
Während vor 20 Jahren das Durchschnittsalter der Facelift-Patienten noch 60+ Jahre betrug und das Verhältnis von weiblichen zu männlichen Patienten bei 8:1 lag, so liegt das Durchschnittsalter heute bei 50+ und das Verhältnis 3:1. Die Operationsmethoden sind heute weniger radikal und deutlich risikoärmer. Allgemein könnte man sagen, dass Schönheitschirurgen früher aus-alt-neu-machen wollten und heute liegt der Fokus auf länger-jung-bleiben. Dabei ist das Facelift nur ein Teil eines vielschichtigen Gesamtkonzeptes mit dem man die sichtbaren Veränderungen des Alters ausbremsen kann.
Auch wenn sich hinter dem Begriff Facelift ein ganzes Spektrum unterschiedlicher Operationsmethoden versteckt, so ist ein typisches, sogenanntes SMAS-Lift, heute ein ambulant in Dämmerschlafanästhesie durchgeführter Eingriff mit sehr geringem Risiko einer relevanten Gefäß oder Nervenverletzung und unauffälligem Narbenverlauf. Die Patienten können bereits am selben Tag mit einem leichten Verband wieder nach Hause entlassen werden. Dieser Verband wird am nächsten Tag entfernt und die Haare können vorsichtig gewaschen werden. Danach kann sich der Patient eingeschränkt wieder im öffentlichen Leben bewegen. Allerdings ist mit noch mit leichten Schwellungen im Gesichtsbereich und mehr oder weniger ausgeprägten Hämatomen, überwiegend in seitlichen Halsbereich, zu rechnen. Die Fäden werden im Regelfall nach 14-16 Tagen entfernt und ein Verblassen der anfangs rötlichen Narben dauert zwei bis sechs Monate. Diese können aber überschminkt werden.
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